2023 EVCC - Laden bei PV Überschuss
Unsere PV Anlage liefert seit der Inbetriebnahme im März 2023 zuverlässig Strom. User Akku mit 7,7 kWh wird problemlos über den Tag geladen und versorgt uns in der Nach mit Strom. Wir sind also 98% autark, speisen aber an guten Tagen locker über 50kWh pro Tag ein. Hier zeige ich wie ich mit EVCC den überschüssigen Strom der Wallbox WARP2 und somit dem Auto zuführe.
Was ist denn dieses EVCC?
EVCC ist eine Opensource Projekt. Die Software ist in GO geschrieben uns somit unter diversen Betriebssystemen lauffähig. Die Anforderungen an das Betriebssystem sind sehr gering. Organisiert wird die Entwicklung auf Github wo Anwender auch Diskutieren und Fragen stellen können. Weiterhin kann man das Projekt auf Github auch als Sponsor unterstützen.
Bei mir läuft das zusammen mit dem MQTT Broker auf einer kleinen Linux VM unter Debian mit 1GB RAM.
EVCC verbindet sich mit meinem SMA Home Manager 2 via Modbus/TCP und kann so den aktuellen Status meiner PV Anlage auswerten. So stehen EVCC alle Infos zur Verfügung um die Wallbox zu aktivieren wenn genügend Überschuss von der PV Anlage erzeugt wird.
Als Wallbox setze ich eine WARP2 von Tinkerforge ein. Ein deutsches Unternehmen das sich auch dem Opensource Gedanken verschrieben hat.
Die WARP2 kann sich, ebenso wie EVCC, mit einem MQTT Broker verbinden. Über diesen Broker tauschen die beiden Systeme Nachrichten aus. EVCC sendet also die mögliche Stromstärke an die Wallbox welche dann entsprechend den Ladestrom für das Fahrzeug einstellt.
EVCC kann aber auch einfache Fritz Dect Steckdosen schalten. So können beliebige Verbraucher eingeschaltet werden wenn die nötigen Parameter erfüllt sind. Bei mir wird so z.B. das eBike geladen.
Wie sieht das dann aus?
Das EVCC Web Interface ist sehr aufgeräumt und übersichtlich. Funktioniert auch super auf Smartphones.
Im oberen Bereich sieht man die Leistung der PV Anlage. Es werden aktuell 9,7kw erzeugt. Davon werden 1,2kw vom Haus verbraucht und 8,2kw an die Wallbox geschickt.
EVCC fragt im Interval von 30 Sekunden die SMA Wechselrichter ab und kennt so den PV Überschuss. Genau diese Info über den aktuelle Überschuss wird dann über eine MQTT Nachricht an die Wallbox gesendet. Die Wallbox wiederum stellt dann den Strom für das Auto entsprechend ein. Das Auto selbst kann natürlich die Ladeleistung selbst noch mal reduzieren. Das geschieht automatisch bei etwa 90% Füllstand des Auto Akkus.
Die Infos vom Auto, in unserem Fall ein Mini Cooper SE, zieht EVCC direct aus der BMW Cloud. Es wird also die gleiche API verwendet wie auch die Mini App auf dem Smartphone nutzt.
Da wir auch im Haus einen BYD Akku als Puffer haben, können wir EVCC mitteilen wie voll der Haus Akku sein muss bevor der Ladevorgang für das Auto gestartet wird.
Wir können also genau einstellen wann das Auto laden darf. Sollte mal die PV Leistung schlagartig abfallen, z.B. durch eine Wolke, so dient der Haus Akku als Puffer. Auch dann müssen wir keinen Strom aus dem Netz zukaufen.
Wir pendeln täglich 50 Kilometer zur Arbeit und haben 2 Tage Homeoffice pro Woche. In diesen zwei Tagen laden wir den Akku problemlos wieder auf. Sollte es mal nicht funktionieren, können wir kostenlos bei unserem Arbeitgebern laden.
Für längere Strecken und die Fahrten zur Rennstrecke oder in den Urlaub haben wir weiterhin den Ford Focus.